vom 11T13:52:30+00:00.09.2018

Liebe Freischreiberinnen und Freischreiber,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Grenzen zwischen den Mediengattungen verschwimmen: ARD und ZDF veröffentlichen online Texte. Zeitungen und Privatleute posten Videos in sozialen Netzwerken.

Was grenzt die verschiedenen Medien noch voneinander ab? Wer braucht eine Rundfunk-Lizenz, wer nicht? Diese Fragen beschäftigen seit Jahren immer wieder Gerichte. Jetzt wollen die Bundesländer sie genauer regeln: Der „Rundfunkstaatsvertrag“ soll zu einem „Medienstaatsvertrag“ werden.

Bürgerinnen und Medienschaffende dürfen dabei mitreden. Und zwar noch bis zum 30. September über ein Kontaktformular auf der Website des Landes Rheinland-Pfalz. Freischreiber findet: Gut so! Wir bitten um rege, konstruktive Beteiligung.

Im EU-Parlament wird es dieser Tage wieder spannend: Heute berät es erneut über die Urheberrechtsreform (COM/2016/0593). Morgen soll dann abgestimmt werden. Wir Freischreiber haben uns dafür eingesetzt, dass Artikel 12 gestrichen wird. So wie er momentan formuliert ist, würde er dafür sorgen, dass die Verlegerbeteiligung bei der VG Wort wieder eingeführt werden könnte. Und all unsere und Martin Vogels Bemühungen wären umsonst gewesen. Und alle Urheber hätten am Ende weniger Geld auf dem Konto. Wir haben die Abgeordneten nochmals angeschrieben und auch unsere Mitglieder gebeten, dies zu tun. Jetzt heißt es abwarten. Mehr zu den Hintergründen und unserer Position auch hier.

Neues aus dem Vorstand

Um die Zukunft dreht sich auch die nächste Freischreiber-Vorstandsklausur. Wie wird sich der Verband in den nächsten Jahren entwickeln? Welche Schwerpunkte sollen wir anpacken? Wo lauert Kampagnen-Potenzial? Mit diesen und anderen Strategien werden wir uns an einem September-Wochenende im hessischen Knüllwald auseinandersetzen. Anregungen erwünscht.

Derweil wird das Programm für unsere Feier „10 Jahre Freischreiber“ konkreter. Für Samstag, 17. November, haben wir in Berlin ein ausführliches Workshop-Programm zusammengestellt (exklusiv für Mitglieder). Anmeldung in Kürze online möglich – Hereinschnuppern schon jetzt. Für den Abend ist eine Party mit Himmel- und Höllepreis-Verleihung und Bühnenprogramm geplant.

Freischreiberiges

Kürzlich ist das neue Buch des Freischreibers Dirk Liesemer im mareverlag erschienen: „Aufstand der Matrosen“ – mit einem Vorwort von Norbert Lammert zur Novemberrevolution von 1918. Auf eindringliche Weise wird erzählt, wie sich gehorsame Soldaten in „Sturmvögel der Revolution“ verwandelten, wie aus einem Matrosenaufstand eine landesweite Revolution wurde, die Deutschland für immer veränderte.

Freischreiberin Eva Wolfangel wurde zur Europäischen Wissenschaftsjournalistin des Jahres 2018 gekürt. Bei Showcase verrät sie in einem sehr persönlichen Interview, woher sie ihre Ideen bezieht, was der Preis für sie bedeutet und wie sie ihre Geschichten für LeserInnen aufbereitet.

Die Freischreiber Österreich organisieren einen Datenschutz-Workshop. TeilnehmerInnen lernen, E-Mails zu verschlüsseln, anonym zu recherchieren, die Festplatte zu verschlüsseln und mit Informanten zu telefonieren, ohne dass ein Geheimdienst mithört. Der Workshop findet im Freischreiber-Büro, Annagasse 8/1/8, in Wien statt. Er kostet für Mitglieder 125 Euro und für Nichtmitglieder 250 Euro. Terminsuche über Doodle.

Termine

Die Digitalisierung ermöglicht 24/7 den Zugang zu Informationen – umfangreich, unsortiert und oft hochkomplex. Die Akademie für Publizistik in Hamburg diskutiert mit drei Medienleuten, die sich täglich intensiv mit den News von morgen beschäftigen: Daniel Drepper (Buzzfeed-Chefredakteur), Julia Köberlein (Gründerin „Der Kontext“) und Patrick Uhe (CvD bei „ARD-aktuell“). Der Eintritt ist frei. Termin: 12. September, 19 Uhr, Anmeldung hier.

„We want the whole truth“: So heißt eine Video-Installation, die zu Ehren der ermordeten maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia gezeigt wird, ein Jahr nach ihrem Tod. Die Ausstellung findet am 16. Oktober von 19 bis 21 Uhr in der „Moltkerei Werkstatt“ in Köln, Moltkestraße 8, statt – ein Plädoyer für Pressefreiheit und Demokratie.

Journalistische Arbeit ist anspruchsvoll – und oft sogar gefährlich. Dies gilt nicht nur für Kriegs- und KrisenreporterInnen, denn auch im scheinbar so sicheren Deutschland kann sich Berichterstattung zur emotionalen Belastung auswachsen. Wie JournalistInnen damit umgehen können, soll bei der Fachtagung „Krieg und Krise, Terror und Trauma“ am 9./10. November in der Uni Hamburg diskutiert werden. Nähere Infos hier.

Workshops

Die Herstellung von Kino-Dokumentarfilmen ist komplex und bietet viele Fallstricke. Im Seminar „Dokumentarfilm-Produktion für RucksackproduzentInnen“ (13./14. Oktober) werden die Grundlagen der Herstellung inkl. Strukturierung, Planung, Budgetierung, Finanzierung, Projektabwicklung sowie Vermarktung vermittelt. Kosten: 300 Euro, Freischreiber 250 Euro, AG-DOK-Mitglieder 200 Euro. Anmeldung hier.

Wie führt man Interviews mit RechtspopulistInnen, ohne in die Falle zu tappen? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Workshop der Friedrich-Ebert-Stiftung. Um möglichst nah an der Praxis zu sein, werden erfolgreiche und misslungene Gespräche analysiert – und selbst eingeübt. Der Workshop läuft vom 15. bis 17. Oktober in Würzburg. Kosten: 240 Euro inkl. Übernachtung und Verpflegung. Anmeldung hier.

ReporterInnen brauchen immer Geld. Aber woher kann man es bekommen? Darauf will das Webinar „Fundraising for Journalists“ mit Hostwriter-Gründerin Tabea Grzeszyk eine Antwort geben. Termin: 11. September, 14 bis 15 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos.

Stipendien und Preise

Wie sieht der digitale Lokaljournalismus der Zukunft aus? Beim „Vor Ort NRW“-Preis werden zum dritten Mal Projekte prämiert, die für innovativen und vielfältigen Lokaljournalismus in und aus NRW stehen. Bewerbungsschluss ist der 17. September; die Preise sind mit bis zu 2500 Euro dotiert.

Beim Nachwuchspreis „Ensemble“ geht es um Beiträge, die beispielhaft und ggf. auch kritisch Integration und das Miteinander oder den Mangel daran darstellen und hinterfragen. Einsendeschluss ist der 16. September; teilnehmende JournalistInnen dürfen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht älter als 35 Jahre alt sein.

Lesenswert

Ein Mann postet regelmäßig Videos im Internet und wird dafür fertiggemacht. Nix Neues? In diesem Fall schon. Um den sog. „Drachenlord“ hat sich nämlich ein makabres Cybermobbing-Spiel gebildet, das bis in die Realität überschwappt und vor kaum etwas Halt macht. Nachzulesen auf ZEIT online.

Und? Haben Sie sich an der Debatte zum Medienstaatsvertrag schon beteiligt? Falls Sie noch einige Hintergrundinfos benötigen, schauen Sie doch mal auf der Website des journalist vorbei. Das Medienmagazin beleuchtet in einer Interviewreihe so ziemlich jeden Aspekt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

In diesem Sinne: Frohes Schaffen und eine gute Zeit!

Ihre

:Freischreiberinnen und :Freischreiber

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