vom 07T04:50:12+00:00.10.2020

07. Oktober 2020

Willkommen, Freischreiber-Corona-Babys!   
 

Liebe FreischreiberInnen, liebe KollegInnen, liebe FreundInnen von Freischreiber,
 
Abstand halten, aus der Distanz zusammenarbeiten, Familie, Freunde, Kolleg*innen bestmöglich schützen – all das ist auch den Freischreibern 2020 ins grüne Blut übergegangen. Seit Januar hatte sich unser Vorstand nicht mehr getroffen, alle Besprechungen, alle Projekte liefen über Telefon, Mails, Slack und Videokonferenzen. Und das hat, so viel Eigenlob sei an dieser Stelle erlaubt, ziemlich gut funktioniert.
 
Was uns in den letzten Wochen auch sehr beeindruckt hat, ist die Vielzahl an Büchern, die aus den Reihen der Freischreiber*innen veröffentlicht wurden. Unsere Vorsitzende Carola Dorner hat sie „unsere Corona-Babys“ genannt. Es scheint, als hätten viele Freie trotz Auftragsrückgangs und mancherorts gekappter (aka „gestraffter“) Honorarbudgets die Energie für langwierige und komplexe Buchprojekte aufgebracht. Es macht uns wirklich glücklich, so großartige Freischreiber-Familienmitglieder zu haben.
 
Dennoch: Wir vermissen die vielen persönlichen Begegnungen, bei denen wir uns in der Vergangenheit austauschen und kennenlernen konnten. Das spüren wir selbst im Freischreiber-Vorstand. So ein kleines, ehrenamtlich arbeitendes Team lebt mitunter von der persönlichen Begegnung. Da hilft es umso mehr, wenn man sich mal tief in die Augen schauen kann – nicht nur durch die Linse einer Laptop-Kamera.
 
Ende September haben wir es also gewagt: Zum ersten Mal seit einem Dreivierteljahr setzte sich der Vorstand zusammen in einen – entsprechend großen – Raum. Natürlich hätten wir viel über die vergangenen Monate zu reden gehabt, einfach waren die auch für niemanden von uns. Aber wir haben uns entschieden, Pläne für die Zukunft zu schmieden. Als das Flipchart mit Post-its voller Ideen und Ziele übersät war, atmeten wir kurz durch – und machten uns an die Aufgabenverteilung.
 
Klar ist: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben uns 2020 massiv beschäftigt und werden freie Journalist*innen weiterhin umtreiben. Trotzdem wollen wir die vielen anderen Freien-Themen nicht aus den Augen verlieren: Wir werden die Weichen für den Honorarreport 2021 stellen und haben eine hübsche Kandidatenschar für unseren Himmel-Hölle-Preis 2020 gekürt. Dazu in Kürze mehr. Ein weiteres aufregendes Projekt nimmt Form an: Legen Sie dazu am besten schon mal 39 Euro beiseite. In ein paar Tagen beginnt ein Crowdfunding, bei dem wir Ihre Unterstützung brauchen. 

 
Freischreiberiges:
 
Jetzt aber endlich zu den „Freischreiber-Corona-Babys“. Wobei, um Babys geht es nun wirklich nicht, sondern um das Wohnen im Alter. Mit genau diesem Thema haben sich die Freischreiberinnen Gabriele Meister und Carina Frey befasst. Natürlich philosophieren sie nicht über die Dekoration des Altersruhesitzes, sondern klären oftmals drängende Fragen wie Barrierefreiheit oder den Umzug in ein Pflegeheim. Auch mit Wohnformen wie Mehrgenerationenhäusern und Senioren-WGs haben sich die Autorinnen beschäftigt. Der 192 Seiten starke Ratgeber „Neues Wohnen im Alter“ ist als Angebot der Verbraucherzentrale erschienen. Übrigens: Über die Erfahrung, zu zweit ein Buch zu schreiben, berichten Carina Frey und Gabriele Meister am Freitag, 16. Oktober, ab 12 Uhr allen interessierten Freischreiber-Mitgliedern in einer digitalen Mittagspause


 
Ein weiteres Thema von wachsender Bedeutung ist die Windkraft. In seinem Buch „Windkraft neu gedacht“, erschienen im Verlag Hanser Fachbuch, schaut Freischreiber Daniel Hautmann auf die uralte Tradition der Windnutzung. Vor allem aber wagt er einen Ausblick, wie sich Windenergie in Zukunft noch innovativer erzeugen ließe – als Beispiel seien schwimmende Windturbinen vor den Küsten genannt. Ein echt beflügelndes Thema!
 
Freischreiberin Sünje Nicolaysen beschäftigt sich schon lange mit Bier (und lebt sogar nahe einer Brauerei). In ihrem neuesten, zusammen mit Jörg Iversen geschriebenen Buch „Der ultimative Brau-Guide“ (Heyne-Verlag) beleuchtet sie den Craft-Bier-Trend aus unmittelbarster Perspektive, nämlich der eigenen Küche. Die Autor*innen klären darüber auf, wie das Brauen eines guten Bieres mit einigen wenigen Gerätschaften zu Hause gelingt. Mehr DIY geht nicht.
 
Kein Buch, aber eine sehr interessante und wichtige Beilage hat der Freischreiber und Technologiejournalist Stefan Mey geschrieben, und zwar über „Digitale Selbstverteidigung“. Als Teil der Reihe „Journalisten Werkstatt“ liegt sie der gerade erschienenen „Medium Magazin“-Ausgabe bei, ist aber auch separat im Shop des Oberauer-Verlags erhältlich. Im 16 Seiten starken Heft stellt Mey die wichtigsten Tricks und Programme vor, mit deren Hilfe Journalist*innen sich vor gezielter Ausspähung schützen können. Dazu gehören Themen wie anonymes Surfen im Netz und der Umgang mit Smartphones.
 
Noch ein spannendes „Baby“: Freischreiberin Katharina Mau hat im Rocking-Science-Journalism-Projekt des Media Lab Bayern die Podcast-Idee „Klimagerecht“ entwickelt. Das Ganze richtet sich an Menschen, die an der Klimakrise verzweifeln, soll Mut machen und zeigen, dass niemand allein ist mit diesen Sorgen. In jeder Folge stellt Katharina Mau Menschen vor, die sich für mehr Klimagerechtigkeit engagieren. Direkt zum Podcast geht es hier, einen Blogbeitrag zur Entstehung lesen Sie hier nach.
 
Wer ebenfalls neue Ideen für künftige Projekte entwickeln will, könnte sich noch rasch für die #NETZWENDe-Workshops von VOCER anmelden: Workshop 1 läuft am kommenden Freitag und Samstag, 9./10. Oktober, Workshop 2 folgt am 23. und 24. Oktober. In beiden Teilen erschaffen Sie in kleinen Teams nachhaltige Journalismus-Ideen für junge Zielgruppen. Die Workshops finden unabhängig voneinander statt. Das beste Konzept gewinnt den #NETZWENDE-Sonderpreis – dotiert mit einer Starthilfe von 1.000 Euro für die nächsten Schritte der Umsetzung.


 
Wenn wir einmal davon ausgehen, dass in Zukunft viele Veranstaltungen, Workshops oder Seminare nicht nur ins Netz umziehen, sondern auch dort bleiben werden, lohnt sich der Crashkurs Online-Moderation wahrscheinlich umso mehr. In Kooperation mit Freischreiber bieten Trainerin Daniela Gritter und die Reporter-Akademie Berlin diesen Crashkurs an. Innerhalb von drei Stunden erarbeiten Teilnehmende gemeinsam, wie sie sich sinnvoll auf einen Auftritt vorbereiten, sich glaubwürdig und sicher vor der Kamera präsentieren und so ihre Online-Projekte, Workshops und Podien erfolgreich umsetzen. Die Zoom-Workshops finden statt am Montag, 19. Oktober, und am Dienstag, 20. Oktober, jeweils von 12–13:30 Uhr. Teilnahmegebühr: Freischreiber-Mitglieder 29 Euro, WPK- und freelens-Mitglieder 49 Euro, Nicht-Mitglieder 99 Euro. Anmeldung für Mitglieder und weitere Infos hier

Auf die Wortwahl kommt es an: Sprache ist unser Handwerkzeug. Aber bei den Themen Rassismus, Migration oder Asyl, sind viele unsicher, welche Begriffe präzise, gut verständlich und gleichzeitig nicht diskriminierend sind. Dass es sie gibt, beweist das Glossar der Neuen deutschen Medienmacher*innen. Konstantina Vassiliou-Enz hat es mitgeschrieben und diskutiert mit Freischreiber*innen über journalistische Sprache im Einwanderungsland. Anmeldung für Mitglieder hier
 


 Mitmachen und Ärmel hochkrempeln: Jetzt :Freischreiber*in (oder :Fördermitglied) werden! 


 

Dies & das:
 
„Ich habe mich in jedes Drecksloch gesetzt.“ So betitelt „Der Standard“ seine Geschichte über Petra Ramsauer, die jahrelang als freie Kriegsreporterin dorthin reiste, wo Gewalt herrschte. Sie verlieh den Menschen vor Ort eine Stimme – aber zu welchem Preis? Um etwa eine Geschichte in Libyen zu recherchieren, musste sie 10.000 Euro aufbringen, vor allem für ihre eigene Sicherheit. Dass ihr ein renommiertes deutsches Magazin dann 150 Euro für eine Geschichte geboten habe, kommentiert Ramsauer so: „Ich habe abgelehnt. Das geht sich nicht mehr aus.“ Jetzt hat die Reporterin genug; sie macht eine Ausbildung zur Trauma-Therapeutin.
 
Mit „Wildnis“ in allen denkbaren und vor allem wissenschaftlichen Facetten wird sich die nächste Ausgabe des Tübinger Wissenschaftsmagazins „Science Notes“ befassen. Das Redaktionsteam sucht, wir zitieren, „spannende, informative, überraschende und ungewöhnliche Geschichten und Berichte, Studien und Geschehnisse aus der Welt der Wissenschaften: aus Wüsten, Dschungeln, Steppen, aus euren wildesten Gedanken“. Rückmeldungen und Themenvorschläge sind bis zum 14. Oktober per Mail willkommen.
 
Und nochmal Innovationen: Vom 8. bis 10. Oktober lädt das Journalismus Lab der Landesanstalt für Medien NRW unter dem Motto hacking://media_innovation zum ersten Remote-Hackathon ein. Das Ziel ist, in weniger als 48 Stunden neue Ideen und entsprechende Prototypen zu entwickeln, die der Medienbranche und ihren Akteur*innen neue Impulse liefern. Wer Interesse daran hat und im Journalismus, Development, Design oder Business-Development arbeitet, sollte sich hurtig anmelden – der Hackathon startet bereits am kommenden Donnerstag, 8. Oktober, um 19 Uhr.
 
Dass wir im letzten Quartal dieses irren Jahres 2020 dann doch so viel Innovatives und Kraftvolles berichten können, werten wir als gutes Zeichen. Und doch soll am Ende dieses Newsletters einmal mehr der wichtigste Wunsch des Jahres stehen:
 
Bleiben Sie gesund!  

Ihre
Freischreiber*innen
 


Hier geht´s zum Freienbibel-Blog, der Vorform der nächsten komplett neuen Freienbibel mit aktuellen Infos zur Recherche in Zeiten von Corona, Inspirations-Camp und vielem mehr. 


Neue deutsche Medienmacher*innen: Auf die Wortwahl kommt es an. Digitale Mittagspause mit ndm-Geschäftsführerin Konstantina Vassiliou-Enz am 23. Oktober um 12 Uhr. Weitere Infos hier


Was steht drin im Honorarreport 2020? Hier online nachlesen



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