Faire Verträge
26. Juni 2015

Freie WDR-Journalisten begehren gegen Rückbau bei Wissenschaftsprogrammen auf

Mit zwei offenen Briefen wenden sich 90 freie Journalistinnen und Journalisten an den Rundfunkrat sowie an den Intendanten des WDR, um den Sender von Kürzungen bei dessen Wissenschaftsprogrammen abzubringen, die sie in ihrer Existenz bedrohen würden.

Die freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter produzieren Beiträge für mehrere Hörfunk- und Fernseh-Wissenschaftsformate im WDR, darunter auch für die aktuelle Redaktion der Sendung nano, die der Gemeinschaftssender 3Sat ausstrahlt. Der Sender plant, seine Beteiligung an nano zu beenden. Dieser Rückbau hätte mittelfristig nicht nur das Ende der renommierten Sendung und eine Schwächung der wissenschaftlichen Kompetenzen des WDR zur Folge, so die freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihren offenen Briefen. Zudem würden sie diese Sparmaßnahmen in ihrer Existenz bedrohen.

In einem Begleitbrief beklagen die Freiberufler zudem prekäre Arbeitsbedingungen für Fachjournalisten, und argumentieren: „Wir sind Fachjournalisten, in der Regel mit abgeschlossenem Hochschulstudium, nicht wenige unter uns sind promovierte Wissenschaftler. Angesichts schwindender Auftragsvolumina und Kürzungen von Sendeplätzen zweifeln immer mehr an ihrem Job. Ein berufliches Standbein außerhalb des Journalismus, oft in einer PR-Abteilung, wird für viele künftig notwendig sein. Dabei müssen Fachjournalisten unabhängig sein, um entsprechend arbeiten zu können. Doch dies ist immer weniger möglich.“

Daher bitten sie den Rundfunkrat „dringend – bei allem Verständnis für die fälligen Sparmaßnahmen – die Beteiligung an nano nicht aufzugeben. Gemessen an der Einsparung eines Jahresbudgets von 250.000 Euro würde ein Ausstieg aus nano ein unverhältnismäßig großer Schaden bedeuten.“

Die offenen Briefe der freien WDR-Journalistinnen und -Journalisten finden sich im Anhang einer Meldung des Mediendienstes DWDL.

Die Freischreiber, insbesondere die in Arbeitsgruppen aktiven Freifunker und Freifilmer, stellen sich solidarisch hinter die freien Hörfunk- und Kolleginnen und Kollegen beim WDR.


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