[Der :Freischreiber-Newsletter]

vom 01.12.2017

Liebe Freischreiberinnen und Freischreiber,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
 
beginnen wir mit etwas Bürokratischem. Wenn Sie sich fragen, ob Sie jetzt schon aufhören sollen zu lesen, dann überlegen Sie es sich noch mal. Denn diese bürokratische Info ist äußerst wichtig für alle freien Journalistinnen und Journalisten: Am 1. Dezember endet die Meldefrist der Künstlersozialkasse! Alle, die ihr Arbeitseinkommen für 2018 noch nicht geschätzt haben, sollten nun schleunigst zum Briefkasten laufen oder das Online-Formular ausfüllen. Sie sehen: Weiterlesen kann sich durchaus lohnen.
 
Neues aus dem Vorstand:
 
In unserem letzten Newsletter hatten wir über die Kolumne von Freischreiberin Silke Burmester berichtet. In ihrer „BurAGENDA-2017“ kritisiert sie u.a. Berufseinsteiger dafür, „Witzlöhne“ anzunehmen und dadurch die Honorare zu drücken. Auf solche gepfefferten Worte folgten erwartungsgemäß viele gepfefferte Reaktionen. Aber auch konstruktive Anregungen. Für uns als Freischreier heißt das: Wir werden unsere Angebote für Berufsanfänger weiter ausbauen. Mit Webinaren, Frage-Antwort-Stunden und nützlichen Handouts wollen wir die jungen Freischreiberinnen und Freischreiber bei ihrem Start ins Freiendasein unterstützen. Im Vorstand arbeiten wir gerade an der Umsetzung. Los geht es mit einem Webinar am 14. Dezember um 12.00 Uhr, bei dem „Jungschreiber“ alle ihre Fragen loswerden können (exklusiv für Mitglieder). Details folgen in Kürze.

„Eine Veranstaltung moderieren, eine Reportage für Seite 3 oder den Experten in einer Show spielen. Immer häufiger sollen freie Journalisten ohne Honorar arbeiten. Wie soll man sich verhalten?“, das fragten gestern Abend Daniel Fiene und Herrn Pähler in „Eine Stunde was mit Medien“ im Deutschlandfunk. Hier bitte reinhören, Freischreiber-Vorstandskollegin Gabriele Meister ist auch mit dabei (direkt zur mp3; das Thema „Prinzip kostenlos“ beginnt bei 12’10).
 
Auszeichnungen:
 
Über 400.000 Verbraucher haben beim Multimedia-Projekt „Superkühe“ zugeschaut. Dabei haben drei Kühe aus drei verschiedenen Höfen 30 Tage lang aus ihrem Leben berichtet – und zwar ganz objektiv, mithilfe von Sensoren. Gleich mehrere Freischreiber waren an dem Projekt beteiligt. Sie wurden nun für den Deutschen Reporterpreis (Kategorie Multimedia) nominiert: Jakob Vicari, Carolyn Braun, Björn Erichsen und Bertram Weiß (Fördermitglied). Marcus Pfeil wurde ebenfalls nominiert.
 
Das war’s schon? Aber nein! In die Kategorie „Webvideo“ hat es mit Elisabeth Weydt eine weitere Freischreiberin geschafft. Zusammen mit ihrem Team arbeitet sie am Projekt „deRadika“. Dort werden Videoporträts von kämpferischen Europäern gezeigt. Außerdem richtet das Team Film- und Diskussionsabende über den Zustand Europas aus.
 
Trauer:
 
Wir trauern um unser Mitglied Frank Dehlis aus Dresden. Der langjährige Freischreiber-Journalist hat im Bereich Sportfotografie und Reise gearbeitet und das Internetportal „dehli-news“ herausgegeben. 2014 wurde er mit dem Journalistenpreis „Foto des Jahres“ der Landespressekonferenz Sachsen ausgezeichnet. Das Dresdner Webportal „Online-Geflüster“ hat einen Nachruf verfasst.
 
Dies und das:

Freie Journalisten sind „das Rückgrat des Journalismus“, hat RiffReporter-Mitgründerin (und Freischreiberin) Tanja Krämer gesagt, als der neuen Genossenschaft für freien Journalismus Mitte November der VOCER-Netzwende-Award verliehen wurde. Freie haben das Potenzial, etwas zu verändern. RiffReporter hilft ihnen dabei: Die Genossenschaft für freien Journalismus bietet eine Plattform, die freien Journalisten das Gründen eigener Angebote erleichtert. Im „Riff“ entsteht eine Themenlandschaft freier Projekte, die mit jeweils eigenen Strategien und unterschiedlichen Bezahlmodellen Unterstützer-Communities um sich scharen. Jeder kann RiffReporter bei diesem Vorhaben unterstützen und selbst Genosse („RiffSupporter“) werden. Ein Anteil kostet 50 Euro.
 
Kulturjournalist_innen gesucht!
 
Seit Frühjahr 2017 publiziert Freischreiberin Carmela Thiele @riffreporter, und zwar mit ihrer Koralle www.debattemuseum.de. Bald wird es ernst, Abo-Funktion und Monetatisierungsmodelle werden implantiert. Ein guter Moment für Interessent_innen, noch einzusteigen. Sie sucht Kulturjournalist_innen, die mitmachen wollen. Die Seite nimmt den Strukturwandel ­der Museen unter die Lupe. Wer neugierig geworden ist: Gerne melden unter ct@debattemuseum.de.
 
Jobs und Journalistenpreise:
 
Das Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses sucht ab 1. Januar 2018 einen Studienleiter (m/w) als Elternzeitvertretung. Die Stelle hat einen Umfang von 50 Prozent (19,5 Std./Woche) und ist auf zwölf Monate befristet. Aufgabenschwerpunkte sind die Betreuung der aktuellen Hörfunk-Volontäre, die Mitwirkung an der Entwicklung eines neuen übergreifenden Volontariatsprogrammes, und die Weiterentwicklung der Video- und Audio-Angebote. Informationen erteilt Bernhard Remmers.
 
In punkto Journalistenpreise wollen wir heute keine Ausschreibung erwähnen, sondern eine denkwürdige Preisverleihung. Buzzfeed berichtet über die Sieger beim aktuellen „Georg von Holtzbrink-Preis“ (ein Preis für Wirtschaftsjournalisten). Und ja, es handelt sich tatsächlich nur um Sieger, nicht um Siegerinnen. Kein Scherz. Keine Fake-News. „Es ist 2017 und bei diesem Journalisten-Preis haben 100% Männer gewonnen“, titelt Buzzfeed. Was das Portal nicht schreibt: In der Jury saß immerhin eine Frau – neben neun Männern.
 
Termine:
 
Noch kein passendes Nikolausgeschenk? Wie wäre es mit einer Portion Berufsbildung! In Köln hält Brigitte Alfter von „Journalismfund.eu“ am 6. Dezember, 19 Uhr, einen Vortrag über „Cross-Border-Journalismus: Arbeiten im internationalen Team“. Ob Steueroasen, Finanzkrisen oder Flüchtlingsströme: Die drängenden gesellschaftlichen Fragen dieser Tage sind aktuell. Alfter erläutert, wie Journalisten den Überblick behalten. Veranstaltungsort: Halem Verlag, Schanzenstr. 22, 51063 Köln. Der Eintritt ist frei; um Anmeldung wird gebeten.
 
In diesem Sinne: Frohes Schaffen und eine besinnliche Adventszeit!

Ihre
:Freischreiberinnen und :Freischreiber