Dies und Das
„Kein Geschäftsmodell“ aber „eine Ehre“? Damit die aktuellen Bonmots zum Journalismus nicht zur Sinn-Krise führen, macht Brigitte Neumann eine bemerkenswerte Typanalyse. Sie nimmt’s mit Galgenhumor – genau wie Julica Jungehülsing von Weltreporter, die Festen das Netzwerken mit Freien ans Herz legt. Die kennen uns alle nicht richtig, dabei haben wir doch einen „schicken Beruf“. Sagt man nicht mehr? Stimmt!
Aber jetzt. Reden wir über schicke Projekte, coole Ideen: Beispiel Isabell Hummel. Auf vocer.org rät sie im Interview – sich einfach Leute zu suchen, "die wirklich was auf dem Kasten haben“ und durch unterschiedliche Blickwinkel voneinander zu profitieren und multimedial zu spielen. wie man mit Lust Video, Audio und Text kombiniert findet man an derselben Stelle.
Ganz anders und auch ziemlich cool sind die Skandinavier. Natürlich. Die senden einfach stundenlang zur besten Sendezeit Stricken, Schach oder Angeln life – und die Leute gucken sich das an, staunt die FAZ. Runterschalten heißt das. Auch Getty Images probiert neues aus und bietet für Blogs und kleinere Websites kostenlos einbettbare Fotos an. Eine kleine Medienrevolution, findet Thomas Knüwer. Und womöglich ein Vorbild für Verlage: Die könnten Textausschnitte und Grafiken für andere zugänglich machen und so wie YouTube durch Werbeerlöse profitieren. Über die passenden Geschäftsmodelle und Crowdkredite denken wir inzwischen nach.
Preise
Sagen, was ist – die Rudolf Augstein Stiftung unterstützt 14 solide journalistische Projekte mit mehr als 100.000 Euro. Unter den von einer Fachjury ausgewählten Projekten befinden sich Langzeitrecherchen, auch unbequeme Themen und experimentelle Formate. Jakob Augstein, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Stiftung und verantwortlich für den journalistischen Förderbereich zu den Einreichungen. „Die Projektskizzen belegen in ihrer Vielfalt und mit ihrem hohen Niveau, dass es kritischen Journalisten nicht an guten Ideen, sondern vor allem an finanziellen Mitteln mangelt." Mehr zu den ausgezeichneten Projekten hier.
Workshops
Multimedia-Workshop mit Rabatt für Freischreiber
Nicht jeder Fotograf ist ein begnadeter Geschichtenerzähler. Nicht jede Schreiberin hat den fotografischen Blick. Und nicht jeder Hörfunker kann ein Videobild gestalten. Multimediale Geschichten fordern aber die Mixtur der verschiedenen Gewerke. Der Freelens Multimedia Workshop bietet daher Schreiberinnen, Fotografen, VJ's und Radioreporterinnen die Gelegenheit, das eigene Handwerk in die Produktion einer Multimediageschichte einzubringen – und dabei das Handwerk der Anderen und deren Werkzeuge kennenzulernen. Schreiberinnen, Fotografen, VJs und Radioreporterinnen können im "Freelens Multimedia Workshop" einen Projektfilm komplett selber produzieren – und dabei vom Handwerk der anderen profitieren.
Kosten für FreischreiberInnen: € 860 (statt 960). Ein Angebot der Akademie für Publizistik, in Kooperation mit Freelens. Nächster Termin: 7.-12. April 2014.
Mehr Infos hier.
Einen Einstiegs-Workshop für Freie bietet das Pressenetzwerk für Jugendthemen am 5. – 6. April 2014 in Berlin. Denn: „Frei arbeiten – das bedeutet Freiheit und Unsicherheit zugleich. Eigene Themen setzen, sich nicht mit nervigen Kollegen herumschlagen müssen, ganz sein eigener Herr sein: wunderbar! Die Kehrseite: niedrige Honorare, wankelmütige Auftraggeber und Stress mit der Buchhaltung. Doch die Zukunft ist frei, denn die Redaktionen stellen kaum noch ein.“ Mehr: „Kickstart in die Selbstständigkeit“
Stipendien
Gutes Geld für guten Journalismus – Neue Recherchestipendien zu "Nachhaltiger Wirtschaft" ausgeschrieben
Die Redaktion von "Wirtschaftswoche Green" (WiWo Green) und das „Forum Qualitätsjournalismus“ (FQJ) haben ein gemeinsames Recherche-Stipendienprogramm ausgeschrieben. Es richtet sich an Journalisten, die im Bereich „Nachhaltige Wirtschaft“ arbeiten. Die Bewerbungsfrist der ersten Ausschreibungsphase endet am 31. März 2014. Finanziert wird das Programm von Paten aus Industrie und Wirtschaft. Das Stipendien-Programm will den Nachhaltigkeitsjournalismus in Deutschland fördern – mit Recherchen zu Themen aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Klima, Energie, Mobilität, Innovation und Umwelt. Die Vergabe der Stipendien erfolgt durch „WiWo Green“ und FQJ, die auf die Einhaltung der redaktionellen Integrität und Unabhängigkeit, Relevanz und Fairness achten. Die Stipendien sind mit maximal 5.000 Euro dotiert. Die entstandenen Artikel sollen in der Print-Sonderausgabe „Wirtschaftswoche Green Economy“ und/oder online auf green.wiwo.de veröffentlicht werden. Weitere Informationen zum Programm und den Bewerbungsmodalitäten hier und hier.
Und fürs Wochenende Anregungen zum Selbstmarketing vom Kollegen Julian Heck: in seiner neuen Serie „Marken im Netz“ lässt er Journalisten in Sachen Selbstvermarktung zu Wort kommen – und zwar solche, die das ziemlich gut drauf haben. Den Start macht: Daniel Bouhs. Klick!
Bücher
Freischreiber Fredrik Jötten hat gerade das Buch „Viel Rücken, wenig Rat“ bei Rowohlt veröffentlicht: ein Kreuz-Krimi der besonderen Art, bei dem wir dem Autoren bei der Suche nach den Ursachen seiner Schmerzen begleiten.
So. Das war es schon wieder. Wir arbeiten jetzt fleißig weiter, jagen Buchstaben und Klicks und freuen uns auf ein verdientes Wochenende. Soll ja schön werden – das Wetter.
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Ihre Freischreiber