2023 neigt sich dem Ende zu – die Zeit der hohen Kosten aber nicht. Im Rahmen unserer #15Prozent-Kampagne spricht Freischreiber weiterhin mit Verlagen und Redaktionen, um auf bessere Zeilen-, Stunden- und Tagessätze zu drängen. Ein zähes Geschäft, das einen langen Atem fordert.

Es liegt auch an uns Freien, ob sich unser Kontostand erhöht oder nicht. Hast du Lust auf Freihnachtsgeld? Dann leg los:

  1. Rechne dir die Summe aus, die du zum Leben brauchst. Dafür haben wir das Bierdeckel-Tool entwickelt.
  2. Stell dem deine aktuellen Honorare gegenüber.
  3. Check zum Vergleich unser Honorartool (und trag deine Honorare ein). Verdienen Kolleg:innen beim selben Medium mehr?
  4. Leg dir gute Argumente zurecht und ruf deine Auftraggeber an: Erklär den Redakteurinnen, wie lange du schon für den gleichen Honorarsatz schreibst und wie die Inflation den Verdienst auffrisst (vorher genau notieren!).
  5. Rechne ihnen vor, wie lange du für Recherche, Schreiben und Korrekturschleifen brauchst.
  6. Erinnere die festangestellte Person ggfs freundlich daran, dass sie vermutlich schon mehrere Lohnerhöhungen erhalten hat.

Und – hattest du Erfolg? Berichte uns davon!

Oder siegte bisher die Angst, ein „Nein“ zu kassieren? Das „Nein“ hast du schon – wenn du nicht nach einer Honorarsteigerung fragst! Eins ist sicher: Deine Miete, deine Brötchen, deine Bustickets werden teurer. In den Verlagshäusern gibt es keinen Freihnachtsmann, der automatisch bessere Honorare verteilt. Sprich deshalb mit deinen Auftraggebern über Geld!

Egal ob im Lokalen, online, bei Tages-, Wochen- oder Regionalzeitungen. Holen wir uns unser Freihnachtsgeld! Sonst tut es niemand. Und wenn die Kolleg:innen die Honorare partout nicht erhöhen wollen oder können: Auch Freie sollten mal „Nein“ sagen.

HoHoHo! Deine #Freischreiber

Was kostet das eigene Leben? Eine Rechnung, die kompliziert klingt, aber auf einen Bierdeckel passt: unseren! Freischreiber hat für alle freien Journalist:innen einen entworfen. Wer’s noch genauer ausrechnen will, findet im internen Bereich dieser Website die ausführliche Variante.

Es ist eine zentrale Frage des Broterwerbs – vielleicht sogar die zentrale: Verdiene ich genug? Tja. Wie viel ist „genug“? Ohne moralphilosophisch zu werden, ist es ein bisschen wie mit dem Kind, das vor den Eltern steht und fragt: Mama, Papa, sind hundert Euro viel? Kommt eben darauf an, wofür.

So ist es auch mit dem Einkommen: Der einen genügt für den ganzen Monat, wovon der andere nicht mal seine Miete zahlen kann – und eine dritte möchte Ideen nur noch mit güldenen Füllfederhaltern zu Papiere bringen (wie, du auch? Damit können wir dienen, hol dir deinen Goldstift in Freischreiber-Optik!). Ob unsere Tagessätze für den Lebensstil ausreichen, hängt vom Lebensstil und dessen Kosten ab. Es lohnt sich, diesen Vergleich anzustellen: 

Wie hoch muss mein Tagessatz sein, damit ich all meine Kosten decken kann?

Damit ich nicht nur Miete und Kita, Essen und Kleidung finanziere, sondern auch den Sportverein und meinen Jahresurlaub? Wir Freien wollen nicht überleben, sondern leben.

Zunächst müssen wir also all unsere Kosten zusammenzählen. Wir helfen! Erst haben wir einen Bierdeckel entworfen, damit ihr beim nächsten Feierabendbier die Kosten eurer einzelnen Lebensbereiche auflisten könnt. Danach haben wir eine Liste erstellt, damit ihr, wenn ihr es ganz genau wissen wollt, es auch ganz genau wissen könnt. Diese Liste finden Freischreiber:innen hier. Tragt eure Ausgaben ein – und unser Rechner spuckt euch die Zahl aus, die im Monat (mindestens!) reinkommen sollte.

Schließlich teilt ihr eure monatlichen Ausgaben durch eure monatlichen Arbeitstage – et voilà: diesen Tagessatz müsst ihr im Schnitt verdienen. Noch mal: mindestens!

Was kostet das eigene Leben? Eine Rechnung, die kompliziert klingt, aber auf einen Bierdeckel passt. Wer’s noch genauer ausrechnen will, findet hier eine Kurz-Anleitung für den Online-Rechner.

Steuern

Unsere Kalkulation dazu lautet wie folgt:

Wir rechnen von den Lebenshaltungskosten auf den Tagessatz. Die Kosten müssen im Leben aus dem Netto-Lohn gedeckt werden. Also zählen wir die Kosten zusammen und wollen dann noch das Steuerpolster hinzuziehen. Der Bruttolohn soll am Ende so groß sein, dass, wenn man den eigenenen Steuersatz abzieht, der benötigte Nettolohn herauskommt. Bei 30 Prozent Steuersatz müsste man also die ganzen Netto-Kosten geteilt durch 0,7 rechnen, um auf den für diese Kosten benötigten Brutto-Lohn zu kommen.

Beispiel: Habe ich 2.000 Euro Netto-Ausgaben im Monat, rechne ich das : 0,7 und komme auf 2.857 Euro, die ich (brutto) einnehmen muss. Wenn ich nämlich auf die 2.857 Euro 30 Prozent Steuern berechne (2.857 x 0,7), dann komme ich auf die benötigten 2.000 Euro. Will nun also jemand mit einem Steuersatz von 25 % rechnen, müsste durch 0,75 geteilt werden. Also immer geteilt durch „(1-(STEUERSATZ/100))“ – so wäre das in Excel.

Arbeitstage

Damit ihr eure Ausgaben eurem Tagessatz gegenüberstellen könnt, müsst ihr überlegen, wie viele Tage im Monat ihr eigentlich arbeitet. Spoiler: Es sind sicher weniger, als ihr im ersten Moment denkt. Wochenenden und Feiertage abgezogen, gab es – je nachdem, wo ihr wohnt – im Jahr 2023 zum Beispiel zwischen 247 und 251 Arbeitstage. Hier geht es zu den Feiertagen je nach Bundesland.

Wir rechnen nun beispielhaft mit 250 Arbeitstagen weiter. Davon ziehen wir 29 Tage Urlaub ab, die Durchschnittsdeutsche in ihren Verträgen stehen haben, und subtrahieren die elf Tage, die sie im Schnitt krank sind. Bleiben 210 Arbeitstage.

Weitere 20 Prozent fallen für Kund*innenakquise, Themenfindung und Buchhaltung weg. So bleiben 168 Arbeitstage – macht 14 Kund*innen-Arbeitstage im Monat. In unserem Online-Rechner könnt ihr diese Zahl per Regler individuell einstellen.

Nun habt ihr alles, was ihr braucht. Teilt eure monatlichen Ausgaben durch eure monatlichen Arbeitstage – et voilà: diesen Tagessatz müsst ihr im Schnitt MINDESTENS verdienen, um zu leben (statt zu überleben).

Uns selbstständige Journalist:innen trifft die aktuelle Hochinflation besonders hart. Zugleich zahlen Verlage für freie Mitarbeit seit Langem dieselben Sätze. De facto sanken unsere Einnahmen also stetig. Das zeigt eine Geringschätzung unserer Arbeit, die wir scharf kritisieren.

Wir :Freischreiber verschicken deshalb heute, 15.11.2022, einen offenen Brief an mehr als 200 Tages- und Wochenzeitungen, Online-Medien und Magazine in Deutschland.

Wir fordern Wertschätzung in Form von fairen Honoraren!

„Sehr geehrte Redaktionen, Verlage und Medienhäuser,

die Inflation im Oktober 2022 liegt bei 10,4 Prozent.* Uns freie Journalist:innen trifft diese reale Preissteigerung besonders hart. Wir sorgen nicht nur für unseren privaten Lebensunterhalt, sondern kommen auch für unsere beruflichen Kosten wie Büromiete, Nebenkosten und Arbeitsmaterialien selbst auf. Auch diese Posten werden gerade rasant teurer.

Hinzu kommt: Verlage haben die Honorare für freie Mitarbeiter:innen seit Jahren gleich gehalten oder nur minimal angehoben. Zwar haben Verleger und Gewerkschaften immer wieder höhere Honorare ausgehandelt, aus dem Honorarreport der :Freischreiber aber geht hervor, dass davon wenig bis nichts bei den Freien angekommen ist. 

De facto sanken die Honorare also jedes Jahr um ein paar Prozent – entsprechend der Inflation. Das ist ein falsches Signal, zeigt es doch die Geringschätzung unserer Arbeit.

Wir :Freischreiber setzen uns seit Bestehen unseres Verbandes für faire Honorare ein. Fair bedeutet, dass Verlage sie – entsprechend der Gehaltserhöhungen der festen Mitarbeiter:innen – regelmäßig anheben. Leider sind nur wenige Redaktionen unseren Forderungen bislang nachgekommen; stattdessen kürzten sie Honorare in der Vergangenheit sogar. Damit muss nun, in Zeiten der Hochinflation, Schluss sein.

Verlage müssen jetzt Verantwortung für uns freie Mitarbeiter:innen übernehmen. Schließlich profitieren Redaktionen seit Jahren von unserer Arbeit. Ein großer Teil der journalistischen Produkte könnte nicht ohne die Mitarbeit freier Journalist:innen entstehen. Wenn Verlage in der Krise nur die Teuerung des Papiers und der Energiepreise in Kauf nehmen, sparen sie ihre wichtigste Ressource tot: die freien Mitarbeiter:innen, die ihre mitunter preisgekrönten journalistischen Beiträge initiieren, recherchieren und verfassen.

Wir fordern Sie auf:

  • Erhöhen Sie Honorare für freie Mitarbeiter:innen unverzüglich um mindestens 15 Prozent. Denn die Anhebung muss sowohl die aktuell hohen Inflationsraten abfangen als auch versäumte Honorarerhöhungen vergangener Jahre nachholen.
  • Erhöhen Sie Honorare auch künftig regelmäßig, und zwar in Relation zur Inflationsrate und zu den Tarifrunden der festen Mitarbeiter:innen.

Sie sehen, es gibt Diskussionsbedarf. Sprechen Sie mit uns! Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an: 040 22 86 71 52.

Ihre :Freischreiber

Stellvertretend die :Freischreiber-Vorstandsvorsitzenden

Joachim Budde & Dr. Sigrid März“

Solidarisiere auch du dich mit deiner Unterschrift mit freien Journalist*innen. Schick eine Mail mit deinem vollständigen Namen und Status (z. B. „Freie Journalistin“ oder „Redakteur bei xy“).

Folgende Unterschriften sind bisher eingegangen:

Vorstand des journalists.network

Gesamtvorstand, Weltreporter.net

Tanja Krämer, Vorstand RiffReporter

Christian Schwägerl, freier Journalist & Mitgründer RiffReporter

Christoph Reinhardt, Vorsitzender rbb-Freienvertretung

Christoph Hölscher, stellvertr. Vorsitzender rbb-Freienvertretung

Stephanie Funk-Hajdamowicz, Vorsitzende des Freienrats des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Tina Groll, Bundesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union

Johann Stephanowitz, Mitglied im Bundesvorstand der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union

Markus Pfalzgraf für den Landesvorstand DJV Baden-Württemberg e.V.

Christin Fink, Vorstand DFJV Deutscher Fachjournalisten-Verband AG

Vorstand der Berufsvereinigung deutscher Medienjournalisten

Rebecca Roth, Projektleitung Neue deutsche Medienmacher*innen e.V.

Nicola Kuhrt, Chefredakteurin medwatch.de

Rike Uhlenkamp, Reporterin & Geschäftsführerin Zeitenspiegel Reportagen 

Jakob Vicari, Gründer tactile.news

Burkhard Schäfers, Studienleiter katholische Journalistenschule ifp & freier Journalist

Ariel Hauptmeier, Leiter Reportageschule Reutlingen

Gesamtvorstand next media makers e.V.

Rainer Brandes, freier Journalist

Joachim Budde, freier Wissenschaftsjournalist

Sigrid März, freie Wissenschaftsjournalistin

Anna Heidelberg-Stein, Büroleitung Freischreiber & freie Journalistin

Yvonne Pöppelbaum, Büroleitung Freischreiber & Weltreporter

Tomma Schröder, freie Wissenschaftsjournalistin

Assata Frauhammer, freie Journalistin

Oliver Eberhardt, freier Journalist

Dr. Sven Scherz-Schade, freier Journalist

Regine Marxen, freie Redakteurin & Podcasterin

Dr. Carola Göring, freie Journalistin

Georg Rudiger, freier Musikjournalist

Julia Wadhawan, freie Journalistin

Ulrich Winter, freier Journalist

Verena Mörath, freie Journalistin

Klaus Sieg, freier Journalist 

Dr. Ulrike Brenning, freie Journalistin

Martin Halter, freier Journalist

Gabriele Meister, freie Journalistin

Michael Brüggemann, freier Journalist

Kerstin Beckert, freie Wissenschaftsjournalistin

Andrea Mertes, Journalismustrainerin & freie Seminarleiterin der Akademie der Bayerischen Presse München

Ruth Eisenreich, freie Journalistin

Johannes Strempel, freier Journalist

Beate Wand, freie Journalistin

Verena Mörath, Autorin, Fotografin & Ethnologin

Sandra Weiss, freie Auslandskorrespondentin

Florian Bayer, freier Journalist

Gunthild Kupitz, freie Journalistin & Textchefin

Florian Sturm, freier Journalist

Emmelie Öden, freie Journalistin

— 50 —

Marlene Halser, freie Reporterin

Martina Wimmer, freie Journalistin & Redakteurin

Björn Bischoff, freier Journalist & Autor

Jörg Spaniol, freier Journalist & Fotograf

Agnes Fazekas, freie Reporterin

Timo Stukenberg, freier Journalist

Katja Richter, freie Fachjournalistin & Autorin

Dr. Michael Plote, freier Journalist & Blogger

Gudrun Heyder, freie Autorin

Christopher Trinks, freier Lokaljournalist

Steve Przybilla, freier Journalist

Judith Weibrecht, freie Journalistin 

Gabriele Summen, freie Journalistin

Hanne Walter, freie Journalistin

Susanne Pahler, freie Journalistin 

Klaus Braeuer, freier Journalist

Ulli Safferling, freier Journalist

Pat Scheidemann, Fotojournalist*in

Charly Kowalczyk, freier Hörfunkjournalist

Anja Reiter, freie Journalistin

Antje Rößler, Kulturjournalistin

Katharina Müller-Güldemeister, freie Journalistin

Andreas Spaeth, freier Journalist

Karin Charlotte Melde, freie Autorin & Bloggerin

Stephanie von Selchow, freie Journalistin

Nadja Bossmann, freie Journalistin

Birgit-Sara Fabianek, freie Journalistin

Christian Eßer, freier Journalist

Dirk Auer, freier Journalist

Beate Erler, freie Journalistin

Sabine Oberpriller, freie Journalistin

Barbara Behrendt, freie Journalistin

Lisa Winter, freie Journalistin

Minh An Szabó de Bucs, freie Kulturjournalistin und Filmemacherin

Birgit Holzer, freie Journalistin

Caroline Becker, freie Journalistin

Beate Spindler, freie Journalistin

Valentin Beige, freier Hörfunkjournalist

Nico Schäffauer, freier Journalist

Nadine Effert, freie Redakteurin / Journalistin 

Hellmuth Nordwig, freier Wissenschaftsjournalist

Kristin Kasten, freie Journalistin

Michael Rappe, freier Sportjournalist

Anke Lübbert, freie Journalistin

Helena Piontek, freie Journalistin

Katharina Mau, freie Journalistin

Franziska Wolffheim, freie Journalistin

Christian Bartlau, freier Journalist

Simon Ludger Helmers, freier Journalist

Kirsten Wulf, freie Journalistin

— 100 —

Lutz Jäkel, freier Fotojournalist & Autor

Christine Prußky, freie Wissenschaftsjournalistin

Josefine Bauer, freie Journalistin

Katharina Schuster, freie Journalistin

Richard Fuchs, freier Journalist

Benjamin Breitegger, freier Journalist

Gabriela Beck, freie Fachjournalistin Architektur

Nicole Graaf, freie Autorin & Auslandsreporterin

Insa van den Berg, freie Journalistin

Stefan Rambow, freier Journalist

Falk Schreiber, freier Redakteur „tanz – Zeitschrift für Ballett, Tanz und Performance“, freier Kulturjournalist

Hildegard Willer, freie Journalistin

Julia Flöter, freie Journalistin

Anna Marie Goretzki, freie Journalistin

Annika Eßmann, Volontärin bei acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften 

Tanja Schuhbauer, freie Journalistin

Beate Krol, freie Journalistin

Dr. Raymond Wiseman, freier Journalist

Christian Erll, freier Journalist

Eva Morlang, freie Kulturjournalistin für Podcast & Radio

Lisbeth Schröder, freie Journalistin

Annika Bischof, Mediennutzerin

Christa Hasselhorst, freie Journalistin

Astrid Därr, freie Journalistin

Bernd Müllender, freier Journalist & Buchautor

Julia Sausmikat, freie Autorin

Ulrike Prinz, Redakteurin & freie Journalistin

Karl Urban, freier Wissenschaftsjournalist

Elena Matera, freie Journalistin

Dr. Herbert Hoven, freier Journalist

Jana Hauschild, freie Journalistin

Jens Uthoff, freier Journalist

Stefanie Witterauf, freie Journalistin

Christoph Borgans, Reporter

Dr. Angela Bechthold, freie Wissenschaftsjournalistin

Carina Frey, freie Wissenschaftsjournalistin

Silke Jäger, freie Medizinjournalistin

Hannah Küppers, freie Journalistin

Dr. Christian J. Meier, freier Wissenschaftsjournalist & Autor

Daniela Gschweng, freie Journalistin

Angelika Ohland, Senatskanzlei Hamburg

Pia Stendera, freie Journalistin

Jan Rübel, Reporter, Zeitenspiegel Reportagen

Christine Frischke, freie Journalistin

Helena Weise, freie Journalistin

Christian Rath, rechtspolitischer Korrespondent

Brigitte Wenger, freie Journalistin

David Krenz, freier Journalist

Michel Mayr, freier Journalist

Anne Klesse, freie Journalistin

— 150 —

Sarah Bioly, freie Journalistin

Alina Schwermer, freie Journalistin

Kay-Christian Heine, freier Journalist & Fotograf

Nicholas Brautlecht, freier Journalist

Andrew Müller, freier Journalist

Anke Nolte, freie Medizinjournalistin

Claus Lochbihler, freier Journalist und Seminarleiter an der Akademie der Bayerischen Presse e. V. 

Rainer Kurlemann, freier Wissenschaftsjournalist & Autor  

Andreas Holzapfel, freier Journalist

Hannah Möller, freie Journalistin, Zeitenspiegel

Annette Bolz, freie Journalistin & Dozentin

Gudrun Heyder, freie Journalistin

Christiane Schulzki-Haddouti, freie Journalistin 

Christina Mikalo, freie Journalistin

Charis Stank, freie Journalistin

Adriana Jodlowska, freie Journalistin

Lorenz Schröter, freier Radiojournalist

Sarah Mersch, freie Journalistin

René Denzer, freier Journalist

Inken Paletta, freie Journalistin & Finnlandexpertin

Sascha Montag, freier (Foto-) Journalist

Johannes Klostermeier, freier Journalist

Claudia Krause, freie Journalistin

Jeannette Goddar, Journalistenetage

Virginia Kirst, freie Auslandskorrespondentin

Sylvia Meise, freie (Foto-) Journalistin

Lukas Kohlenbach, freier Journalist

Susanne Wedlich, freie Wissenschaftsjournalistin 

Dr. Oliver Pfohlmann, freier Literaturkritiker & -wissenschaftler

Christine Werner, freie Radiojournalistin & Autorin

Cristina Helberg, freie Journalistin

Anke Kotte, freie Journalistin

Dr. Frank Frick, freier Wissenschaftsjournalist

Jan Berndorff, freier Wissenschaftsjournalist

Christoph Weymann, freier Journalist

Dr. Astrid Viciano, freie Medizinjournalistin

Heribert Rösgen, freier Journalist

Marion Klötzer, freie Kulturjournalistin

Henrik Müller, freier Wissenschaftsjournalist

Monika Johna, freie Journalistin

Christina Felschen, freie Auslandskorrespondentin

Carola Kleinschmidt, freie Journalistin

Jan Oliver Löfken, freier Wissenschaftsjournalist

Güven Purtul, freier Journalist

Daniel Hautmann, freier Journalist & zweifacher Vater

Martin Rücker, freier Journalist

Oliver Jensen, freier Journalist

Julia Vorkefeld, freie Autor:in & Creative/Podcast Producer:in

Alexander Werth, freier Journalist

Peggy Lohse, freie Journalistin

— 200 —

Elke Reinhold, freie Journalistin

Norma Schneider, freie Journalistin 

Lisa Kuner, freie Journalistin

Silke Burmester, Publizistin

Carolin Wilms, freie Journalistin

Katrin Wienefeld, freie Journalistin

Sarah Tekath, freie Auslandskorrespondentin & Podcasterin

Katja Hanke, freie Journalistin

Sylvia Heinlein, freie Autorin 

Sarah Alberti, freie Journalistin

Sünje Nicolaysen, freie Autorin

Silke Feltes, freie Journalistin 

Dr. Margit Roth, freie Journalistin, Chefredakteurin BISS

Sarah Ulrich, freie Reporterin

Jannik Jürgens, freier Journalist

Anita Rüffer, freie Journalistin 

Gerhard Strohmann, freier Sportjournalist & Fotograf

Robert B. Fishman, freier Journalist

Bettina Maria Brosowsky, freie Autorin

Frank Keil, freier Kulturjournalist

Annika Stricker, freie Journalistin

Jonas Seufert, freier Journalist

Samuel Müller, freier Journalist

Eileen Kelpe, freie Journalistin

Stefan Jehle, freier Journalist

Ulrike Märkel, freie Journalistin

Tim Winter, freier Journalist

Francoise Hauser & Geraldine Friedrich, freie Journalistinnen & Gründerinnen des Freien-Podcast

Jan Schwenkenbecher, freier Wissenschaftsjournalist

Michael Stang, freier Wissenschaftsjournalist & Moderator

Anne-Sophie Lang, freie Journalistin

Nina Höhne, freie Journalistin

Jasmin Siebert, freie Journalistin

Dietmar Pühler, freier Journalist

Verena Carl, freie Journalistin & Buchautorin

Detlef Dreßlein, freier Autor, Journalist & Dozent

Cord Aschenbrenner, freier Journalist

Jan Paersch, freier Journalist

Mirjam Ratmann, freie Journalistin

Christine Rohrer, freie Redakteurin

Steffi Machnik, freie Redakteurin & Journalistin

Tim Kalvelage, freier Wissenschaftsjournalist

Antonia Schaefer, freie Auslandskorrespondentin 

Christoph Lixenfeld, freier Journalist & Autor

Barbara Bachmann, freie Reporterin

Michael Masson, freier Journalist

Nora Voit, freie Journalistin

Christiane Enkeler, Journalistin & Autorin

Iris Hinneburg, freie Medizinjournalistin

— 250 —

Silke Hartenstein, freie Journalistin 

Christiane Zwick, Freie DLF

Dr. Lydia Polwin-Plass, freie Journalistin & Autorin

Thomas Loisl Mink, freier Journalist

Markus Wanzeck, Reporter & Redakteur, Zeitenspiegel Reportagen

Martin Theis,  freier Reporter

Stefan Scheit, freier Journalist

Sabine Hebbelmann, freie Journalistin

Karin Ait Atmane, freie Journalistin

Thea Marie Klinger, freie Fotografin & Journalistin

Birgit-Cathrin Duval, freie Journalistin 

Gabi Fischer von Weikersthal, freie Medizin- & Wissenschaftsjournalistin

Gabriele Hennicke, freie Journalistin

Benno Stieber, freier Korrespondent & Autor

Christiane Neubauer, Chefredakteurin von RADtouren, freie Reisejournalistin

Gudrun Ambros, freie Fachjournalistin

Andrea Schwendemann, Journalistin & Kinderbuchautorin

Stefanie Helbig, freie Journalistin

Katharina Wojczenko, freie Journalistin & Auslandskorrespondentin

Sophie Schädel, freie Journalistin

Lea De Gregorio, freie Journalistin

Linda Tutmann, freie Reporterin 

Lisa Erzsa Weil, freie Journalistin

Lena Högemann, freie Journalistin

Lisa Hilbich, freie Journalistin, Autorin & Ghostwriterin

Marius Münstermann, freier Journalist

Verena Mörath, freie Journalistin, Fotografin & Sozialwissenschaftlerin

Dunja Batarilo, freie Journalistin & Redakteurin „Zukunft“ bei der taz

Lena Böllinger, freie Journalistin

Jürgen Stryjak, Nahostkorrespondent (ARD, Weltreporter)

Christoph Otto, freier Journalist

Jessica Wittmann-Naun, freie Journalistin

Hilmar Poganatz, Blockfrei, freier Chefredakteur Zukunft Jetzt

Christina Schott, freie Journalistin, Weltreporter

Ann-Christin Baßin, freie Journalistin & Fotografin

Kira Brück, freie Journalistin

Julia Becker, freie Journalistin

Brigitte Stahl-Busse, Wissenschaftsjournalistin

Vivien Valentiner, freie Journalistin

Sebastian Höhn, freier Journalist und Fotograf

Nicole Friesenbichler, freie Journalistin

Friederike Kenneweg, freie Journalistin

Andrea Potzler, freie Journalistin

Mechthild Klein, freie Journalistin & Autorin

Juliette Irmer, freie Wissenschaftsjournalistin

Christian Bartels, freier Medienjournalist

Jürgen Bischoff, Medienjournalist

Eva Bodenmüller, freie Redakteurin

Karina Scholz, freie Journalistin & Texterin

Lucia de Paulis, freie Journalistin

— 300 —

Leonie Sontheimer, freie Journalistin

Anja Reumschüssel, freie Journalistin

Ann Esswein, Selbstlaut Kollektiv

Alicia Prager, Selbstlaut Kollektiv

Anina Ritscher, Selbstlaut Kollektiv

Anna-Theresa Bachmann, Selbstlaut Kollektiv 

Bartholomäus Lafferty, Selbstlaut Kollektiv 

Eser Aktay, Selbstlaut Kollektiv

Vera Deleja-Hotko, Selbstlaut Kollektiv

Eva Hoffmann, Selbstlaut Kollektiv

Felie Zernack, Selbstlaut Kollektiv 

Friederike Oertel, Selbstlaut Kollektiv 

Helena Lea Manhartsberger, Selbstlaut Kollektiv 

Christian Kaiser, freier Journalist & Fotograf

Pascal Hesse, freier Journalist & Publizist

Stefan Mey, freier IT-Journalist

Lars Meyer, freier Journalist

Julia Schoon, freie Food- und Reisejournalistin

Juliane Eva Reichert, freie Journalistin

Jens Lubbadeh, Redakteur bei Zeit Online, Wissenschafts-Ressort

Katharina Finke, freie Journalistin/Autorin

Martin Krauss, freier Sportjournalist und Buchautor

Marie Hecht, freie Journalistin, Berlin

Christa Roth, freie Journalistin

Hendrik Bensch, freier Journalist

Miriam Braun, Auslandsfreie in New York

Christina Gräwe, freie Journalistin, kuratorenwerkstatt

Hans Wille, freier Journalist

Doris Neubauer, freie Journalistin

Tobias Scharnagl, Reporter beim Stern

Katrin Poese, freie Journalistin

Dr. Sabine Theadora Ruh, freie Wirtschaftsjournalistin 

Marietta Miehlich, freie Journalistin & redaktionelle Mitarbeiterin

Dr. Peter Spork, freier Wissenschaftsautor

Regine Ounas-Kräusel, freie Journalistin

Henry Steinhau, Redakteur beim iRights.Lab, ThinkTank für die digitale Welt

Margot Weber, freie Journalistin

Christine Schulz-Reiss, freie Journalistin

Barbara Burckhardt, Kulturjournalistin

Kati Krause, freie Journalistin

Barbara Weidmann, freie Journalistin & Trainerin

Nina Praun, freie Journalistin

Anke Pedersen, freie Journalistin

Jelka Louisa Beule, freie Journalistin

Maren Preiß, freie Journalistin

Stefan Rambow, freier Journalist

Martina Keller, freie Journalistin

Volker Jost, freier Journalist

Jochen Paulus, freier Journalist

Guido Krawinkel, freier Journalist

–350 —

Cornelius Wüllenkemper, freier Autor & Reporter

Nelly Ritz, Podcastredakteurin & freie Journalistin

Andreas Ammer, freier Journalist

Ralf Falbe, Fotografie & Medien, DFJV

Robert Rutkowski, freier Fotojournalist

Patrick Rosenberger, freier Fachjournalist & Autor

Thomas Röbke, freier Journalist

Urs Kluyver, freier Fotojournalist

Wolf Lotter, Essayist

Friedrich Wilhelm Rödding, freier Autor

Julia Laatsch, Fotografin

Corinna Hartmann, freie Journalistin

Mira Unkelbach, freie Fotografin & Fotojournalistin

Nora Ederer, freie Wissenschaftsjournalistin

Alexander Keuk, freier Musikjournalist & Autor

Tobias Hürter, freier Journalist

Felicitas Witte, freie Journalistin 

Marco Urban, freier Fotojournalist

Frank Krems, freier Fotojournalist

Martin Leissl, freier Fotograf

Bertram Solcher, freier Fotojournalist

Majka Gerke, freie Journalistin

Murat Türemis, freier Fotojournalist, Gründungsmitglied der laif Genossenschaft der Fotograf:innen

Dr. Friedhelm Kring, freier Fachjournalist & Autor

Holger Leue, freier Fotojounalist

Thomas Pirot, freier Fotograf & Fotojournalist

Sebastian Gabriel, freier Fotojournalist

Jens Schlüter, freier Fotograf

Heike Steinweg, freie Fotografin 

David Klammer, freier Fotograf

Verena Brüning, freie Fotojournalistin

Stefan Boness, freier Fotojournalist

Jürgen Escher, Design & Fotografie

Franziska Gilli, freie Fotojournalistin

Bethel Fath, Fotografin

Debra Bardowicks, Fotografin & Autorin

Flo Hagena, freier Fotojournalist

Gordon Welters, freier Fotojournalist 

Julia Knop, freue Fotojournalistin

Markus Bollen, Fotograf

Jann Wilken, freier Fotograf

Stephan Görlich, freier Fotograf

Oliver Mengedoht, freier Journalist & Fotograf

Tristan Berger, Reporter

Dr. Tina Weinberger, freie Journalistin

Nora Klein, freie Dokumentarfotografin

Axel König, freier Fotograf und Journalist

Mathias v. Hofen, freier Journalist

Christian Werner, Fotojournalist

Susanne Grautmann, freie Journalistin 

Dr. Bettina de Cosnac, freie Journalistin & Buchautorin

Sonja Ernst, freie Journalistin

Lottemi Doormann, freie Journalistin

— 400 —

Ramona Seitz, freie Journalistin in Tansania

Christoph Löhr, freier Journalist & Autor

Özgün Kaya, freier Journalist

Alicia Lindhoff, freie Radio- & Zeitungsjournalistin

Dr. Lisa Auffenberg, freie Wissenschaftsjournalistin

Matilda Jordanova-Duda, freie Journalistin

Sonja Bettel, freie Journalistin

Barbara Esser, freie Journalistin

Kathrin Hollmer, freie Journalistin

Michael Pöppl, freier Journalist & Autor

Dipl. Oec. Doris Wiedemann, freie Journalistin

Antje Rößler, freie Kulturjournalistin

Hannah Bley, freie Journalistin

Tobias Lehmkuhl, freier Journalist

Ralph Diermann, freier Energiejournalist

Antonia Munding, freie Journalistin

Sven Heitkamp, freier Journalist 

Lena Bäunker, freie Journalistin

Brigitte Miller, freie Autorin & Journalistin

Karen Suender, freie Journalistin & Redakteurin bei Theapolis

Doris Burger, freie Journalistin

Tobias Asmuth, freier Journalist

Mareice Kaiser, freie Journalistin & Autorin

Arnd Wesemann, freier Journalist

— 423 —

*Deutschland; Quelle: Statistisches Bundesamt

„Ich kann eine Zeile hinklatschen und bekomme am Ende das gleiche Geld wie jemand, der für diese Zeile zwei Stunden recherchieren musste“, sagt unsere Vorsitzende Sigrid März im kürzlich erschienenen Artikel „Samstag frei“ (Süddeutsche Zeitung). Es geht darin um Journalismus in der Pandemie und eine Branchen-Krankheit, die schon lange wuchert, durch die Krise aber noch krasser aus- und auffällt: die Prekarisierung des freien Journalismus.

Sigrid unterstreicht im Beitrag jene Forderung der Freischreiber, die wir seit Langem betonen und derer wir nicht müde werden: Honorare müssen sich nach dem Arbeitsaufwand richten! Nur so schaffen wir es, prekäre Verhältnisse freier Kolleg*innen aufzulösen.

Im Artikel kommt auch Freischreiberin Pascale Müller zu Wort. Ihr Beispiel verdeutlicht die Diagnose:

„Sie ist Anfang 30, Investigativ-Journalistin mit Vorzeige-CV, recherchiert zu Arbeitsausbeutung und sexualisierter Gewalt. 2019 gewann sie den Nannen-Preis für eine aufwendige Recherche über spanische Erntehelferinnen, die sexuell missbraucht wurden, und stand 2018 auf der ’30 unter 30′-Liste des Medium-Magazins, die junge Journalistinnen und Journalisten als neue Sterne am Medienhimmel adelt. Für eine Journalistin, könnte man meinen, können die Einstiegsjahre kaum besser laufen.

Aber mit ihrer investigativen, journalistischen Arbeit hat sie laut eigener Aussage im vergangenen Jahr monatlich gerade mal 800 Euro verdient. Damit lebt Müller deutlich unter dem Existenzminimum, ihr Stundensatz ist oft so niedrig, ‚dass man sich das besser nicht ausrechnet‘, wie sie sagt. Müller nennt ihre Arbeit die ‚brotlose Kunst‘ des Journalismus, der Aufwand für die Recherchen ist riesig, das Honorar verhältnismäßig gering.“

Den ganzen Artikel gibt es hier.

Die Technische Universität Dortmund interessiert sich für die Arbeitsbedingungen von freien Mitarbeiter*innen, die für lokale Zeitungsausgaben arbeiten – passend zu unserem diesjährigen Fokus des Honorarreports.

Unter welchen Bedingungen arbeiten freie Journalist*innen im Lokalen? Darum hat sich die Wissenschaft bisher viel zu wenig gekümmert. Diese Lücke soll durch eine Studie der TU Dortmund geschlossen werden, denn für die Berichterstattung im Lokalen spielen die Freien eine zentrale Rolle. In der Umfrage geht es um konkrete Tätigkeiten, die Zusammenarbeit mit der Redaktion, aber auch persönliche Ansichten. Die Wissenschaftler wollen dabei nur die Zusammenarbeit mit lokalen Zeitungsausgaben untersuchen.

Hier geht es zur Umfrage: https://ww2.unipark.de/uc/Freie_im_Lokalen/

Die Befragung ist anonym und dauert etwa 25 Minuten, eine Teilnahme ist bis Ende August 2020 möglich. Sie richtet sich an haupt-und nebenberufliche Journalisten. Nähere Informationen zum Projekt finden sich hier.

Nennt es nicht Honorar! Taschengeld für freie Lokaljournalist*innen.

Hamburg, 19.06.2020: Freischreiber sammelt seit Oktober 2018 über das Honorartool wasjournalistenverdienen.de anonyme Angaben zu Honoraren und Gehältern von Journalist*innen. Die aktuelle Auswertung der Daten mit Fokus auf den lokalen Tageszeitungsjournalismus ergab: In einem der wichtigsten Ressorts unserer Branche gibt es für rund ein Viertel der freien Journalist*innen kein Honorar, sondern ein Taschengeld. Zudem hat sich das unterirdische Brutto-Stundenhonorar freier Journalist*innen aus dem vergangenen Jahr bestätigt: 22,73 Euro im Mittel[1] – vor Abzug von Steuern und ohne die Kosten von Arbeitsmitteln, Akquise- und Recherchezeit sowie Urlaubs- und Krankheitstage.

Über Geld zu sprechen ist für freie Journalist*innen existenzentscheidend. Deshalb haben wir unser Honorartool entwickelt, in dem freie Kolleg*innen und Festangestellte ihre Honorare und Gehälter eintragen können – anonym, aber für alle einsehbar. Das Projekt ist eine Kooperation des Freischreiber-Verbands und der beiden Journalisten Haluka Maier-Borst, freier Wissenschafts- und Daten-Journalist unter anderem beim rbb, und Michel Penke, ebenfalls Daten-Journalist bei Correctiv.

Im diesem Jahr erlauben uns die 2064 Datenspenden einen tieferen Einblick in das, was die Branche zahlt. Die Grundlage des ersten Reports 2019 waren noch 1443 Datensätze.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

– Unterirdische Bezahlung für freie Journalist*innen: Im Mittel sind es 22,73 Euro brutto pro Stunde.

– Extreme Bandbreite der Honorare: Für 1000 Zeichen können Freie zwischen acht und 200 Euro bekommen, abhängig vom Medium, für das sie arbeiten.

– Immer noch mehr Geld für Print: Am schlechtesten werden die Kolleg*innen bezahlt, die Inhalte digital und analog liefern.

Schwerpunkt lokale Tageszeitungen:

– Taschengeld für Lokaljournalist*innen: 26,2 Prozent aller freien Lokaljournalist*innen verdienen maximal 10 Euro brutto pro Stunde, bei überregionalen Tageszeitungen sind es 22,4 Prozent.

– Insgesamt weniger Geld für Lokaljournalist*innen: Im Lokalen liegt der Honorar-Median noch unter dem Wert, den wir für alle freie Journalist*innen ermittelt haben: bei 18,64 Euro.

– Und es geht noch schlechter: 8,1 Prozent der Freien bei überregionalen Tageszeitungen arbeiten für unter 5 Euro brutto die Stunde, 4,8 Prozent tun das bei den regionalen Tageszeitungen.

Im vergangenen Jahr schrieben wir: „Ein Brutto-Stundensatz von 22,50 Euro – das ist widerwärtig. Davon sollten Journalist*innen nicht leben müssen. Und es auch gar nicht erst versuchen.“

Die Ergebnisse in diesem Jahr sind ein einziger Skandal. Dabei ist der Lokaljournalismus systemrelevant für die Demokratie. Unsere Städte und Gemeinden brauchen gut ausgebildete Journalist*innen, die kritisch über die Geschehnisse vor Ort berichten. Und sie brauchen Verleger*innen, die sich ihrer Verantwortung stellen:

„Sie sind das Problem, Herr Schoo (Funke Mediengruppe), Herr Ippen (Verlagsgruppe Ippen), Herr Döpfner (Axel Springer SE), Herr Wegner (Südwestdeutsche Medien Holding), Herr Bauer (DuMont Schauberg), Herr Düffert (Madsack) und alle Ihre Kolleg*innen, die darüber entscheiden können, ob dieses Land eine Nachrichtenwüste wird. Investieren Sie in einen starken Lokaljournalismus, seien Sie mutig (Sie sind Unternehmer*innen), zahlen Sie anständige Honorare, ernten Sie. Sie könnten sich einen Namen machen.“

Katharina Jakob, stellvertr. Vorsitzende Freischreiber e. V., Autorin des Honorarreports

Daher fordert Freischreiber e. V.:

Von den Auftraggeber*innen: Sie wollen Qualität, die eierlegende Wollmilchsau als Reporter*in, handfeste Dokumentationen unserer Arbeitsweise, alle Rechte an unseren Werken – dann zahlen Sie Honorare, die diese Bezeichnung verdienen. Zahlen Sie anständig! An all die, die das jetzt schon tun, an dieser Stelle ein großer Dank.

Von den Politiker*innen: Schaffen Sie endlich Rahmenbedingungen, die uns freie Journalist*innen davor schützen, ausgenutzt und ausgenommen zu werden: Setzen Sie ein Verbot von Total-Buy-out-Verträgen um, sorgen Sie für den Erhalt des freien Journalismus, besonders im Lokalen.

Von den freien Journalist*innen: Hört auf, für Medien zu arbeiten, die euch unterirdisch bezahlen, verhandelt – immer! – und akzeptiert nicht die unverschämten Verträge, die euch die Auftraggeber*innen zur Unterschrift zusenden. Wir alle müssen uns bei denen bedanken, die das bereits machen. Es sind aber immer noch viel zu wenige.

Die Pressemitteilung als pdf hier.

[1] Gleitender Median: Wir haben nicht den Durchschnitt unserer Daten errechnet, sondern das mittlere Honorar pro Stunde, den sogenannten gleitenden Median. Der Unterschied besteht darin, dass wir nur die mittigsten Werte berücksichtigt haben, große Ausreißer nach oben und unten fielen so aus der Berechnung heraus. Bei der Durchschnittsberechnung zählen hingegen alle Werte, was zu größeren Verzerrungen führen kann.

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Über Freischreiber: Freischreiber wurde 2008 von freien Journalist*innen gegründet. Heute hat der Verband rund 800 Mitglieder. Wir engagieren uns gegen eine Beteiligung der Verlage an den Ausschüttungen der VG Wort, für bessere Arbeitsbedingungen freier Journalistinnen und Journalisten und bieten unseren Mitgliedern ein professionelles Netzwerk für Austausch auf Augenhöhe und berufliche Weiterbildung. Wir arbeiten an einer neuen Auflage der Freienbibel – dem Handbuch für freie Journalist*innen; wir fordern von unseren Auftraggebern Solidarität ein – nicht nur, aber besonders jetzt in der Corona-Krise; und wir setzen uns mit diesem Manifest gegen den Hass gegenüber Journalist*innen ein. Unterstützen Sie unsere Arbeit, werden Sie (Förder-)Mitglied.

Dem Vorstand gehören an: Dr. Carola Dorner (Berlin), Katharina Jakob (Hamburg), Dr. Jakob Vicari (Lüneburg), Jens Eber (Heidenheim), Oliver Eberhardt (Gross-Zimmern), Anna Heidelberg-Stein (Lüneburg) und Nicola Kuhrt (Hamburg).

Ausfallhonorare zahlen, Ersatzaufträge anbieten, Absicherung freier Journalist*innen verbessern: Freischreiber appelliert an die Solidarität der Redaktionen mit ihren freien Journalist*innen. (mehr …)

Sterben die Arbeitstiere in den Medien aus? Oder fehlt es Redakteuren und Freien gegenüber an Wertschätzung?

Christian Lindner schrieb in seiner kress-Kolumne „Personalfragen“  vom 19. September über die Zeit, als 50 Wochenstunden plus x stoisch ertragen oder stolz vor sich hergetragen wurden. Freischreiber-Vorstand Jens Eber antwortet darauf: Wenn Medientalene mehr brennen sollen, brauchen sie mehr Wertschätzung: „Wer junge Talente haben und binden will, die ihren Beruf lieben und für ihn brennen, der muss keine goldenen Schreibtische bieten, aber Perspektive und ein bisschen Sicherheit, ja, auch finanziell. Das gilt unbedingt auch für freie Journalisten: Viele Verlage müssen sich nicht wundern, wenn ihnen die Autoren schleichend abhanden kommen. Mickrige Honorare und Buy-Out-Verträge mit teils absurden Klauseln führen ganz bestimmt nicht zu treuen Mitarbeitern, die einem Verlag immer ihre besten Ideen anbieten. Und das darf die Branche ruhig als Verlust verstehen, denn unter den freien Journalistinnen und Journalisten sind exzellente Könner mit fundierter Ausbildung nicht die Ausnahme.“

24. September 2019

 

 

Zum Nachhören und Nachlesen hier ein paar Links zum Honorarreport.

Freischreiber-Honorarreport hier lesen und was die Kolleginnen und Kollegen dazu sagen:

17. Juni 2019
#mediasres / Deutschlandfunk: Was tun gegen Dumping-Honorare im Journalismus (Audio-File)
mdr / Altpapier: Von Hamburg bis Hitzacker…

16. Juni 2019
Pro MedienmagazinSo viel verdienen freie Journalisten

15. Juni 2019
Der Nestbeschmutzer / #nr19: Journalismus ist sein Geld wert (S.12)

14. Juni 2019
Bildblog: Freischreiber-Report 2019: Wer verdient was?
meediaFreischreiber-Gehaltsreport: Freie Journalisten verdienen im Mittel 22,50 Euro brutto pro Stunde
turi2: Freischreiber-Report liefert erste Erkenntnisse zu Journalisten-Honoraren.