vom 01T05:30:00+00:00.12.2020

 

Trotzdem.
Zeit zu feiern.

Liebe Kolleg*innen, liebe Freischreiber*innen und Freischreiber-Freund*innen,

was für ein Jahr! Die COVID-19-Pandemie hatte – und hat uns erneut – fest im Griff. Der Blick zurück ist für viele von uns schmerzhaft: Verdiensteinbußen, weggebrochene Aufträge, Unsicherheit, wie es weitergehen soll. Wir Freischreiber haben versucht, euch mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Mit digitalen Mittagspausen und virtuellen Stammtischen, mit Tipps zu Fördermöglichkeiten und natürlich mit den großen Freien-FAQ zur Corona-Krise.

Aber gleichzeitig: Was für ein Ausblick auf das kommende Jahr! Denn inzwischen ist klar – die Freienbibel 2 wird Wirklichkeit. Vor einigen Tagen haben wir das zweite Fundingziel von 15.000 Euro geknackt. Damit können wir die Freienbibel 2 nicht nur schreiben, illustrieren lassen, setzen und als Hardcover drucken. Auch spannendes Bonusmaterial wird es geben, lasst euch überraschen! Danke an alle Unterstützer*innen. 

Deshalb feiern die Freischreiber-Mitglieder – also ihr und wir – heute die Freienbibel 2, das Bibel-Team, euch und uns: X-mas mit dem Team Freienbibel. Also heizt schon mal den Glühwein vor, um 20 Uhr sehen wir uns auf Zoom. Natürlich lernt ihr auch noch etwas: Braucht es Gummibärchen, um die Crowd zu binden? Und wie bereitet man eine Crowdfunding-Kampagne vor? Dazu gibt es Tipps von den Spezialist*innen aus dem Bibel-Team. Du bist noch kein Freischreiber-Mitglied? Kein Problem – hier findest du alle Infos

Das Crowdfunding auf Startnext läuft übrigens bis morgen; noch ist es also nicht zu spät. Beschenkt euch oder eure Freund*innen mit phänomenalem Freien-Wissen, etwa über hilfreiche Tech & Tools, Selbstständigkeit oder KSK, VG WORT und Urheberrecht.

Bitte nachbessern! 

Apropos: Nach langem Warten und vielen Diskussionen haben sich die Gesetzgeber*innen mitten in der Pandemie an die Umsetzung von großen Teilen der europäischen Urheberrechtsrichtlinie in deutsches Recht gemacht. Mit dabei: Die Verlagsbeteiligung, das Leistungsschutzrecht und das Urhebervertragsrecht. Unsere Meinung zum aktuellen Entwurf kurz und knapp:

Das Urhebervertragsrecht – alt wie neu – geht an den Bedürfnissen von freien Journalist*innen vorbei; wir appellieren deshalb an die Gesetzgeber*innen, (jetzt) auch die Besonderheiten von journalistischen Werken zu berücksichtigen:

  • Es muss klargestellt werden, dass sich die angemessene Vergütung von freien Journalist*innen nach Zeit und Aufwand zu richten hat und nicht, wie es bisher der Fall ist, nach der Auflage oder der Reichweite von Auftraggeber*innen. 
  • Gemeinsame Vergütungsregeln, das zeigen die Erfahrungen der Vergangenheit, ergeben nur Sinn, wenn Verhandlungen und deren Ergebnisse für alle Beteiligten verpflichtend sind. 
  • Zudem fordern wir ein Verbandsklagerecht, damit wir zusammen gegen unrechtes Verhalten von Auftraggebern vorgehen können.

Mehr dazu liest du hier, die ausführliche Stellungnahme hier als PDF

 


Mitmachen und Ärmel hochkrempeln: Jetzt :Freischreiber*in (oder :Fördermitglied) werden! 


 

Freischreiberiges

Am 6.11. haben die Freischreiberinnen Katharina Wojczenko, Hildegard Willer und Sophia Boddenberg gemeinsam mit Ulrike Prinz das Online-Magazin „Südamerika-Reporterinnen“ auf RiffReporter gegründet. „Wir zeigen Ihnen Seiten Südamerikas, die in der Berichterstattung zu kurz kommen: Wissen, Umwelt, Technologie und Gesellschaft“, schreiben die Journalistinnen. Schaut doch mal hier vorbei, wenn ihr mehr über die neue Riff-Koralle und die großartigen Reporterinnen erfahren wollt.

Netzwerken und Austausch – für uns Schreiberlinge unverzichtbar. Welcher Auftraggeber fällt mal wieder durch abgrundtief schlechte Vertragsklauseln auf? Wie muss ich was auf Rechnungen ausweisen? Denkt dran: Freischreiber hat für Mitglieder einen Raum auf Slack. Dort können wir uns unkompliziert austauschen, Fragen stellen und Antworten geben, Regio-Gruppen finden und Jobs anbieten. Wir sehen uns dort! 

„Wenn wir gestresst sind, helfen uns Achtsamkeit und Übungen aus der kognitiven Verhaltenstherapie“, schreibt Freischreiberin Carola Kleinschmidt. Sie hat einen Jahresbegleiter, einen persönlichen Mitmachkalender für das Jahr 2021 entworfen. „Mit 52 einfachen Übungen für jede Woche lernst du Schritt für Schritt mehr Selbstfürsorge, Achtsamkeit und Resilienz. Gute Balance wird so für dich zu einer festen Routine.“

Die Berliner Freischreiberin Barbara Schaefer hat – schon wieder – ein Buch veröffentlicht. Diesmal geht es um Literaturhotels. Wo hat Agatha Christie den „Orient Express“ geschrieben? Wo begann das Exil von Thomas und Katia Mann? Und wo beendete J. K. Rowling den letzten Harry-Potter-Band? Wer das Buch rezensieren möchte (worüber sich die Autorin freuen würde!), bitte hier entlang

Eiskaltes und Wohligwarmes aus Hamburg: „Tofte verarbeitet Früchte, die in Wildhecken wachsen, zu leckerem Eis am Stiel. Hagebutte, Holunder, Schlehe und Brombeere enthalten als heimische Superfruits viele Vitamine und Antioxidantien.“ Passend zur Vorweihnachtszeit gibt es zudem den Punsch-Sirup Holunder. Gegründet hat die Lebensmittelmarke Tofte Freischreiberin Alexandra Werdes.

Einst war Corgarff Castle ein Stützpunkt gegen Whiskyschmuggler in den schottischen Highlands. Auch heute noch beeindruckt die einsame Festung mitten in den Bergen. Sie schmückt das Titelbild des neuen „Scotland-Land of Whisky“- Kalenders. In diesem Jahr veröffentlicht der Fotojournalist und Freischreiber Michael Schmidt aus Langen (bei Frankfurt a. M.) seinen zehnten Bildkalender in dieser Reihe.

Dies & das

Die VG WORT ist ja nicht unbedingt bekannt für generöse Finanzbekundungen uns Journalist*innen und Autor*innen gegenüber. Aber aktuell will sie offenbar Geld loswerden und trommelt dafür mit erstaunlicher Intensität. Da trommeln wir doch mit: „Das Autorenversorgungswerk gewährt satzungsgemäß freiberuflichen Autoren Zuschüsse zu eigenen freiwilligen Beiträgen für eine private Altersversorgung.“ Wahrnehmungsberechtigte oder Mitglieder der VG WORT ab 50 Jahren können einmalig einen Zuschuss zu Kapital-Lebensversicherungen, Rentenversicherungen oder Sparverträgen beantragen – immerhin bis zu 7.500 Euro. Ran da. 

Bereits im November haben wir euch eine Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München vorgestellt: „Prekäre Beschäftigungsverhältnisse sind zunehmend auch im journalistischen Berufsfeld zu finden“, heißt es dort. Wissen wir natürlich und haben es mit dem Freischreiber-Honorarreport 2020 herausgeschrien. Im Jahr 2020 hat sich die Situation vieler Freien nicht unbedingt verbessert. Toll ist, dass schon viele aktive Journalist*innen an der Umfrage teilgenommen haben. Die Studienleiterin sucht aber dringend noch Ex-Journalist*innen. Warum haben sie den Journalismus verlassen? Motiviert also gern Ex-Kolleg*innen und Bekannte. Je mehr, desto lauter. 

Preise & Stipendien

Das Wiener Institut für die Wissenschaften vom Menschen lobt mehrere Stipendien aus, für die ihr euch noch bis Ende Januar 2021 bewerben könnt. Zum Beispiel die Milena Jesenská Fellowships for Journalists. Gesucht werden Kulturjournalist*innen, „wobei der Begriff ‚kulturell‘ in einem weiten Sinne interpretiert wird […]. Die Arbeiten der Bewerber können sich […] auch mit gesellschaftlichen Fragen von europäischer Relevanz befassen.“

Und noch mehr Stipendien: Der Exzellenzcluster „The Politics of Inequality“ ist ein Forschungszentrum zum Thema soziale Ungleichheit an der Universität Konstanz. Der Cluster hat ein Journalist-in-Residence Fellowship ins Leben gerufen, das nun jährlich ausgeschrieben wird und Journalist*innen für sechs Wochen bis drei Monate die Möglichkeit gibt, am Cluster einem eigenen thematisch einschlägigen Projekt nachzugehen.

Das Goethe-Institut ruft Journalist*innen und Korrespondent*innen auf, sich auf den Deutsch-Portugiesischen Journalismus-Preis zu bewerben. „Er soll dazu beitragen, das Wissen über das jeweils andere Land zu vertiefen, die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Portugal weiter zu stärken und einen professionellen und freien Journalismus als Basis der europäischen Demokratie zu würdigen und zu fördern.“

Zum Schluss noch etwas über mutige Menschen, die schwere Missstände nicht verschweigen, sondern öffentlich machen und damit auch unsere Arbeit oftmals erst ermöglichen. Whistleblower werden in Deutschland kaum geschützt, sind Aggressionen ausgesetzt, verlieren ihren Job oder werden verklagt. „Im Oktober 2019 hat die Europäische Union eine Richtlinie zum Schutz von Personen verabschiedet, die in ihrem Arbeitsumfeld Verstöße gegen geltendes EU-Recht melden – die EU-Whistleblowing-Richtlinie“, schreibt das Whistleblower-Netzwerk. Deutschland muss diese Richtlinie nun umsetzen. Und das ist dringend nötig. Viele Skandale kommen nie ans Licht, weil Menschen aufgrund der aktuellen Gesetzeslage davor zurückschrecken, zu Whistleblowern zu werden. Das ist ein Problem für die ganze Gesellschaft“, sagt Annegret Falter aus dem Netzwerk-Vorstand gegenüber dem Wirtschafts-Newsletter Flip. Denken wir nur an Edward Snowden und die NSA, Eckart Seith und Cum-Ex oder Martin Porwoll, der die Krebsmittelpanscherei in NRW aufdeckte. Sie alle benötigen gesetzlichen Schutz und staatlichen Rückhalt.

In diesem Sinne
Kommt gut ins neue Jahr, bleibt gesund und frei

Eure Freischreiber*innen

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Coworking ist für Freelancer – und für Freischreiber *innen – eine spannende Alternative zum Home Office oder dem eigenen Büro. Das „Neues Amt Altona“ (NAA) verbindet diesen Ansatz mit der Idee einer Genossenschaft. Digitale Mittagspause mit Christina Veldhoen und Feena Fensky am 7.12. um 12 Uhr. Infos und Anmeldung hier


Hier geht´s zum Freienbibel-Blog, der Vorform der nächsten komplett neuen Freienbibel mit aktuellen Infos zur Recherche in Zeiten von Corona, Inspirations-Camp und vielem mehr. 


Für Mitglieder: Digitaler Jottwede-Abend am 19. November 2020 um 20 Uhr. Thema: Leben und Arbeiten in der Provinz mit Fokus auf Aufnahmetechnik für Telefoninterviews. Infos hier. #teamfreischreiber #gemeinsamstatteinsam #coronakannunsmal 


Was steht drin im Honorarreport 2020? Hier online nachlesen



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